Osteopathie

Die Osteopathie ist eine relativ junge Therapieform. Sie wurde vor rund 100 Jahren in den USA erstmals beschrieben und seit dem immer weiterentwickelt. Das Prinzip der Osteopathie besteht in dem Erkennen und Wiederherstellen der uneingeschränkten Funktion des Bewegungsapparates, des Systems der inneren Organe und der Funktionseinheit Wirbelsäule – Schädel – Zentrales Nervensystem (Craniosacrales System).

 
Die Garantie für einen gesunden Organismus sucht der Osteopath in der ungestörten Funktionen dieser drei Systeme. Der Osteopath befreit mit seinen Händen und seinem Körper den Patienten von Verspannungen und Bewegungseinschränkungen jeglicher Art und ermöglicht dem Patienten nicht nur eine subjektive Verbesserung des Wohlbefindens sondern eine Wiederherstellung der regelrechten Funktion ganzer Organsysteme. Der Gesundheitszustand des Patienten verbessert sich langfristig. Der Osteopath behebt die Ursache, die zur Entstehung von Krankheiten führt. Dabei beachtet der Osteopath vor allem die Wechselwirkung von Struktur und Funktion, Ursache und Folge bei der Entstehung von Krankheiten. Durch osteopathische Techniken werden Bewegungseinschränkungen erkannt und beseitigt, Durchblutung und Stoffwechsel werden gefördert. Langfristige Fehlentwicklungen können ursächlich erkannt und behandelt werden.
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die nicht nur das einzelne Symptom, sondern den ganzen Menschen als Einheit von Struktur, Funktion, aber auch Psyche, Ernährung und Umwelt behandelt.
 

Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist das Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen im Organismus. Dabei erfolgt die Diagnosestellung und die Therapie mit Hilfe von speziellen Techniken, die mit den Händen des Therapeuten ausgeführt werden. Der ganzheitliche Grundgedanke in der Osteopathie ist die Erkenntnis, dass sich in unserem Körper alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Bewegung befinden. Ein Großteil dieser Mobilität ist uns selten bewusst. Hierzu zählen der pulsierende Blutstrom, die rhythmische Atembewegung, die unwillkürliche Arbeit unserer Verdauungsorgane, der Kreislauf der Lymphe oder extrapyramidal – unwillkürlich – gesteuerte Bewegungen der Muskulatur, Sehnen, Gelenke und Bindegewebe. Werden die Bewegungen einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinflusst das deren Funktion und damit auch das Gesamtsystem. Unser Organismus ist sehr anpassungsfähig und kann manche “Störung”, wie Fehlhaltungen, stressbedingte Verspannungen oder sogar Verletzungen lange Zeit ausgleichen bis die Adaptationsfähigkeit erschöpft ist. Dann kann eine kleine Ursache ein komplexes Störungsmuster hervorrufen. Oft liegt also die Ursache für Beschwerden nicht dort, wo wir Schmerzen empfinden. Spätestens hier kann eine osteopathische Behandlung helfen. Durch die wiederhergestellte Beweglichkeit befreit und unterstützt die ostheopathische Behandlung die Selbstheilungskräfte, die so der gestörten Struktur zu ihrer normalen Funktion zurückverhilft. Durch seine genauen Kenntnisse der Anatomie, Physiologie und Embryologie dringt der Osteopath bei seiner Behandlung von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des gesamten Organismus ein. Osteopathie kann grundsätzlich bei allen Funktionsstörungen des Körpers angewandt werden selbst wenn diese schon längere Zeit bestehen. Altersbeschränkungen gibt es dabei nicht.
 

Indikationen der Osteopathie:

Die folgende alphabetische Aufstellung stellt nur eine Auswahl möglicher Indikationen für osteopathische Behandlungen dar. Letztendlich steht für den Osteopathen nicht die Bezeichnung der Erkrankung im Vordergrund, sondern die individuelle strukturelle Erkrankung und die Ursache , die zu diesen geführt haben.

  • Apoplex
  • Asthma bronchiale
  • Bissanomalien und Störungen des Kiefergelenkes
  • Depressionen
  • Funktionelle Störungen im Verdauungstrakt
  • Glaukom
  • Hyperaktivität des Kindes
  • Katarakt
  • Kopfschmerzen, insbesondere chronische Schmerzzustände
  • Lageanomalien der Nieren
  • Migräne
  • Mittelohrentzündung, chronische
  • Psychosomatische Leiden, insbesondere bei viszeralen Funktionsstörungen
  • Pylorusspasmus bei Kleinkindern
  • Schleudertrauma
  • Sehstörungen
  • Sinusitis, chronische
  • Skoliosen
  • Symetriestörungen bei Kindern
  • Tinnitus und Schwerhörigkeit

Gegenanzeichen der Osteopathie:

Erkrankungen, bei denen nicht osteopathisch behandelt werden sollte:

  • Akute Erkrankungen (z. B. Herinfarkt, Blutungen)
  • Fremdkörper (z. B. Nieren- und Gallensteine)
  • Bakteriell bedingte akute Organerkrankungen (z. B. Blutvergiftung, Blinddarmentzündung, Herzklappenentzündung)
  • Traumatisch bedingte akute Erkrankungen (z. B. Verbrennungen, Wunden)
  • Thrombosen im Akutstadium

Weitere Krankheiten, die sehr gut auf osteopathische Behandlungen ansprechen:
  • Atemwegserkrankungen:
             - Emphysem
             - Heiserkeit
             - Tonsillitis
             - chron. Husten
  • Fazialisparesen und weitere Hirnnervensymptomatiken
  • Endokrine Störungen:
             - Hypophyse
             - Ovarien
             - Schilddrüse
  • Schlafstörungen
  • Gelenkbeschwerden:
             - Arthrose
             - Lumbalgie
             - Ischalgie
             - Arthritis
             - Verstauchungen
  • Gynäkologische Störungen:
             - Dysmenorrhoe
             - Störungen der Menopause
  • Schwindel
  • Verdauungsstörungen:           
             - Übelkeit
             - Aufstoßen
             - Obstipation
             - Kolitis